Energieführung

Gamechanger für Häfen der Zukunft

Gamechanger für Häfen der Zukunft

Seehäfen stehen weltweit unter Druck: Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen Terminals in immer kürzerer Zeit immer größere Schiffe abfertigen. Damit das gelingt setzen immer mehr Betreiber auf moderne Komponenten wie robuste und Industrie-4.0-taugliche Energieketten von Igus. Jetzt hat der motion plastics Spezialist den 2.000sten STS-Kran mit e-ketten ausgerüstet und macht immer mehr Terminals fit für die Zukunft.

Laut einem aktuellen Bericht der Vereinten Nationen für Handel und Entwicklung (UNCTAD) werden mittlerweile über 80 Prozent des grenzüberschreitenden Warenhandels auf dem Seeweg transportiert. Bis 2029 soll der Sektor um durchschnittlich 2,4 Prozent pro Jahr wachsen. Diese Entwicklung setzt viele Häfen unter Druck, ihre Infrastruktur zu modernisieren, um immer mehr und immer größere Schiffe schnell abfertigen zu können. An die technischen Grenzen stoßen dabei nicht nur große Elemente wie Hafenbecken, sondern auch tausende Bauteile, die oft übersehen werden: Beispielsweise traditionelle Festoons – Leitungen, die in Form von Schlaufen die Laufkatze mit Energie und Daten versorgen. 

„Um mit den steigenden Geschwindigkeiten und längeren Verfahrwegen der STS-Krane für immer größere Schiffe mithalten zu können, müssten Hersteller dazu übergehen, die Festoons zu motorisieren. Das ist allerdings kompliziert und fehleranfällig. Denn es besteht ständig die Gefahr, dass Laufkatze und Festoons nicht synchron laufen und zu hohe Zugbelastungen die Leitungen beschädigen und so zu Ausfällen führen – gerade bei langen Verfahrwegen“, sagt Jens Göbel, Industry Manager Cranes & Material Handling bei Igus. „Daher steigen immer mehr Hafenbetreiber von Festoons auf Energiekettensysteme um.“ So hat der motion plastics Spezialist Igus jetzt den 2.000sten STS-Kran mit e-ketten ausgestattet.

Technik verbessern, Kosten reduzieren: Umstieg bietet viele Vorteile

Diese Entwicklung markiert einen entscheidenden Schritt in der Modernisierung von Seehäfen weltweit. Denn die e-ketten von Igus bieten zahlreiche Vorteile gegenüber traditionellen Festoons. Die eigens für diese Branche entwickelten und eingesetzten Rollen-e-ketten von Igus bestehen aus Hochleistungskunststoff, der witterungs- und strahlungsbeständig ist. Dies gewährleistet eine lange Lebensdauer und zuverlässigen Betrieb bei allen Wetterlagen. Die Systeme können bei Geschwindigkeiten von bis zu 10 m/s arbeiten, ohne dass eine komplizierte Motorisierung erforderlich ist. 

Dank der integrierten Rollen und des damit verbundenen niedrigen Reibwerts ist es möglich, bei gleichbleibender Zug-Schub-Kraft die Zuladung und Beschleunigung zu erhöhen. Die Antriebsenergie im Vergleich zu gleitenden Anwendungen sinkt um rund 57 Prozent, in Zeiten steigender Energiepreise ein großer Vorteil. Die Innenaufteilung der Energieketten ist darüber hinaus leicht veränderbar, sodass sich gerade in Zeiten schneller technologischer Entwicklungen neue Leitungen unkompliziert einlegen lassen. Beliebte Modelle wie die Rollenenergiekette P4HD.56.R in der Heavy-Duty-Ausführung erreichen dank ihrer Robustheit eine Laufleistung von über 200.000 Kilometern, was einer durchschnittlichen Einsatzdauer von bis zu 15 Jahren entspricht. 

So sorgt ein besonderes Gabel-Laschen-Prinzip bei der P4HD.56.R für höchste Stabilität bei größeren Zusatzlasten, eine Bolzen-Bohrung-Verbindung aus tribologisch optimiertem Kunststoff für minimalen Verschleiß.  Zudem können alle Rollen-e-ketten mit Sensoren der Serie i.Sense ausgestattet werden, die eine Echtzeitüberwachung und Predictive Maintenance ermöglichen. Dies reduziert Wartungsintervalle, erhöht die Standzeit der Krane und sorgt für einen wirtschaftlicheren Betrieb. Zusätzliche Sicherheit erhalten Kunden durch eine einzigartige 4-Jahre-Garantie.

Marktdurchdringung steigt weiter

Besonders in asiatischen Häfen, wo neue Technologien schnell adaptiert werden, haben sich die e-ketten von Igus durchgesetzt. Seit der Entwicklung der allerersten Rollen-Energiekette vor mehr als 25 Jahren und der ersten Installation im Jahr 2000 bei Shenghai Zhenua Industries (ZPMC) hat Igus einen Marktanteil von rund 60 Prozent im Neukran-Geschäft erreicht. Terminals auf der ganzen Welt, darunter APMT, DP World und AGL folgen diesem Beispiel. 2017 feierte Igus die 1.000 installierte Energiekette, in einer automatisierten Hafenanlage von APM Terminals in Rotterdam. 

Mit der 2.000sten Installation setzt Igus jetzt einen weiteren Meilenstein und zeigt, wie wichtig innovative Lösungen für die Zukunft der Hafenlogistik sind. Wie auch das prämierte Igus Mobile Shore Power Outlet (iMSPO), ein mobiles Anschlusssystem für die Landstromversorgung, das sich je nach Position der Schiffe am Liegeplatz positionieren lässt, unter anderem am Hamburger Hafen. Gleichzeitig hat Igus schmier- und wartungsfreie Hochlastlager entwickelt, die in immer mehr Hafenkranen zum Einsatz kommen. Durch Faserverbund-Gleitlager werden Wartungskosten minimiert und das Risiko einer Fehlschmierung vermieden. Jens Göbel: „Wir sind zuversichtlich, dass wir dank dieser technologischen Entwicklungen in Zukunft noch enger mit Herstellern von STS-Kranen und Terminalbetreibern zusammenarbeiten werden, um gemeinsam Häfen für einen effizienten und nachhaltigen Seetransport der Zukunft zu gestalten.“

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