Energieketten

Sauberer Strom an der Kaimauer

Sauberer Strom an der Kaimauer
Sauberer Strom an der Kaimauer

Während Containerriesen und Kreuzfahrtschiffe in europäischen und internationalen Häfen anlegen, geschieht ein stiller, aber entscheidender Wandel. Der Dieselgenerator verstummt, Landstrom übernimmt. Eine unscheinbare, aber komplexe Infrastruktur macht dies möglich. Und mittendrin: Energieführungssysteme von Tsubaki Kabelschlepp, die Strom und Signale sicher, zuverlässig und dauerhaft zu den Schiffen bringen.

Warum das wichtig ist? Der maritime Sektor steht unter Druck. Hafenstädte kämpfen mit Luftverschmutzung, internationale Organisationen drängen auf Emissionssenkungen, und Gesetze zwingen Betreiber zum Handeln. Landstromanlagen gelten als Schlüsseltechnologie für die Elektrifizierung des Hafenbetriebs – und damit als Motor für dessen Dekarbonisierung.

Ohne Kabelführung kein Landstrom

„Ohne ein durchdachtes Leitungsmanagement gibt es keine funktionsfähigen Landstromanlagen“, bringt es Werner Eul, Head of Industry & Product Management bei Tsubaki Kabelschlepp, auf den Punkt. „Unsere Systeme sorgen dafür, dass der Strom genau dort ankommt, wo er gebraucht wird – auch wenn das Schiff nicht punktgenau am Kai liegt.“

Die Herausforderungen dabei sind erheblich. Zum einen müssen die Anlagen enorme Leistungen übertragen – häufig im Bereich von 7,5 Megavoltampere bei bis zu 6,6 Kilovolt. Zum anderen arbeiten sie unter rauen Bedingungen: Salzwasser, Wind, UV-Strahlung. Die Lösung? Energieketten, die rollend geführt werden und sich geschützt vor Wettereinflüssen unterflur im Kai oder in einem auf oder vor der Kaikante gesetzten speziellen Führungskanal bewegen. Die eingesetzten Materialien sind besonders UV-stabil und salzwasserbeständig. Sie trotzen der Witterung, schützen die Kabel und garantieren eine lange Lebensdauer – auch bei starker Belastung.

Flexibilität im Fokus: zwei standardisierte Baukästen

Mit den beiden Systemlösungen TKSPS.01 für Kreuzfahrtschiffe und TKSPS.02 für Containerschiffe (TKSPS steht für Tsubaki Kabelschlepp Shore Power System) bietet Tsubaki Kabelschlepp standardisierte Energiekettensysteme für verschiedene Hafenszenarien an. Greenfield oder Brownfield – also Neuplanung oder Nachrüstung – beide Varianten sind möglich. „Damit geben wir Hafenbetreibern die nötige Flexibilität, um bestehende Infrastrukturen zukunftssicher zu machen oder neue Standorte von Anfang an richtig auszurüsten“, erklärt Werner Eul.

Ein zusätzlicher Vorteil: Die Systeme lassen sich modular anpassen, was auch internationale Anforderungen berücksichtigt. Komponenten erfüllen Korrosionsschutzklasse C5-M und – wo nötig – auch Vorgaben aus der IEC-Norm 80005-1. „Wir dokumentieren jede Anlage gemäß EU-Maschinenrichtlinie und beraten unsere Kunden frühzeitig, um spätere Anpassungen zu vermeiden“, so Werner Eul weiter.

Engineering und Service – Expertise aus einer Hand

Doch Technik allein reicht nicht. Planung, Umsetzung und Betrieb müssen nahtlos ineinandergreifen. Tsubaki Kabelschlepp bietet deshalb umfassende Engineering-Leistungen an: von der ersten Idee bis zur Inbetriebnahme. „Unsere Entwicklungs- und Serviceteams begleiten Projekte über die komplette Laufzeit hinweg“, führt Werner Eul aus. „Das umfasst auch Schulungen, Wartung, Nachrüstungen und Modernisierungen. Alles unter dem Dach unseres firmeneigenen Serviceangebots ProService.“

Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Zustandsüberwachung. Mittels Condition Monitoring – etwa zur Erfassung von Zug- und Schubkräften – lassen sich potenzielle Störungen frühzeitig erkennen. Ergänzend dazu kommen einbaufertige Lösungen wie schwimmende Mitnehmer mit integrierter Sensorik zum Einsatz.

Beitrag zur Nachhaltigkeit: hoher Anspruch an Produkte und Prozesse

Den Klimaschutzgedanken der Landstromanlagen unterstützt Tsubaki Kabelschlepp auch mit dem eigenen Nachhaltigkeitsanspruch an seine Produkte und Prozesse. So ist die Fertigung im nordrhein-westfälischen Wenden seit 2024 gemäß ISO 14001 zertifiziert, Materialien wie Aluminium, Stahl und recyclingfähige Kunststoffe werden bevorzugt eingesetzt. Bereits in der Entwicklungsphase fließt die CO₂-Bilanz der Produkte in die Bewertung ein. So entsteht Technik, die auch ökologisch überzeugt.

„Wir sind Teil der Infrastruktur, die Landstrom überhaupt erst möglich macht“, betont Werner Eul. „Was unsere Systeme leisten, sieht man nicht sofort. Aber man spürt es – in der Luftqualität, in der Ruhe am Kai, in den sinkenden Emissionen der Hafenbetriebe.“

Blick in die Zukunft: wachsende Nachfrage nach Landstromlösungen

Die Nachfrage nach Landstromlösungen wächst – nicht nur in Europa, sondern weltweit. Gesetzliche Vorgaben und Förderprogramme treiben die Entwicklung voran. Moderne Anlagen sind in der Lage, verschiedenste Schiffstypen mit Strom zu versorgen. Die Betreiber profitieren doppelt: von einem nachhaltigeren Hafenbetrieb und von einem Wettbewerbsvorteil gegenüber weniger gut ausgestatteten Standorten. „Die Elektrifizierung der Häfen ist keine Zukunftsvision mehr, sondern gelebte Praxis“, fasst Werner Eul zusammen. „Und mit jedem neuen Projekt kommen wir diesem Ziel ein Stück weit näher.“

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